Polaritäten

Oft tauchen Ängste vor Dogmatismus bei Klaviertechniken auf, jedoch lässt sich das meist auflösen durch das Erkennen von Polaritäten:

Handhaltung flach oder steil?

Kalkbrenner ließ in Paris die Schüler den Arm über eine Stuhllehne gleiten lassen, um das Handgelenk zu stärken oder ähnlich. Lesen Sie doch mal das Buch von Kullak “Die Ästhetik des Klavierspiels“, in dem diese Entwicklung umfassend beschrieben ist! Alte Version mit Leseprobe. ENGLISH version.

es handelt sich um die Polarität zwischen vollelastischem Impuls (bei steilem, antagonistisch fixiertem Finger) und unelastischem Impuls (bei flachem unelastischem Finger wie beim Portamento).

Bewegung aus dem Finger oder aus dem ganzen Körper?

Hier ist die Polarität wie zwischen dem Einsatz von peripherer Muskulatur und der ganzkörperlichen Muskulatur. Jede Gelenk-Etage kann wie ein Register zugeschaltet werden. Im Gegensatz zur Orgel, deren Register nur ein- oder ausgeschaltet sind, kann hier ein fließender Übergang gestaltet werden und beliebige Mischungen der Körperabschnitte verwendet werden.

Finger weich oder hart?

Die Polarität zwischen geringem Muskeleinsatz und antagonistisch fixierten Fingern, die die Kraft des dahinter liegenden Körpers durchleiten.